7 Erkenntnisse die ich durchs Surfen über das Leben gewonnen habe
Wellenreiten ist eines der genialsten Dinge die man so im Leben machen kann. Auch wenn ich meilenweit davon entfernt bin eine gute Surferin zu sein: ich paddle immer wieder raus und es macht mir unglaublich viel Spaß. Im Wasser vergesse ich die Zeit, meine Probleme und so eine nette Welle kann einen ganzen Tag retten und glücklich machen!
Ich finde wir können sehr viel vom Meer und den Wellen lernen. Das Surfen bietet viele Lehren auch für das reale Leben die ich hier gerne mit Dir teilen möchte!
1.) Surfe da wo die richtigen Wellen für DICH sind!
Allem Voran steht die Überlegung: auf welchem Level surfe ich? Zu Beginn brauche ich zum Beispiel kleine sanfte Wellen und Sanduntergrund um mich nicht zu verletzen. Mit viel Erfahrung suche ich eher nach großen, kräftigen schnellen Wellen und wage mich aufs Riff. Ich hab in Arugam Bay/ Sri Lanka einmal einen Anfänger beobachtet der augenscheinlich ohne jegliches Wissen und vollkommen alleine versucht hat, am schwersten Spot zu surfen. Nun, ihr könnt euch denken was passiert ist: er ist gar nicht erst zum Surfen gekommen. Nachdem er am völlig falschen Punkt übers Riff(!)lief wurde er von den Wellen derartig zerschmettert, dass er nach 3 Versuchen total zerstört aufgegeben hat. Surft man hingegen an einem Ort wo es kaum Wellen oder nur Wellen gibt die schlecht brechen passiert es dass man paddelt, sich abmüht, anstrengt, Energie aufwendet und nie richtig surft. Was heißt das für unser Leben? Nun, am falschen Ort zu sein bedeutet permanenter Kampf, sich gegen etwas wehren müssen, gegen die Strömung zu marschieren, und dennoch nie wirkliche Erfolgserlebnisse zu haben. Also unendlich viel Energie zu vergeuden und nie in ein Flow Gefühl zu kommen!
2.) Analysiere mit Ruhe die Situation und hole soviel Informationen wie nötig ein!
Ich hab mich für den richtigen Spot entschieden nun geht’s darum den Wellengang zu beobachten. Wie kommen die Wellen rein, wie brechen sie, an welchem Punkt sind sie am höchsten? So schau ich als allererstes eine Weile zu, beobachte, analysiere. Wo paddeln die erfahrenen Surfer raus? An welchem Punkt surfen sie die Welle? An welchen Fixpunkten kann ich mich orientieren. Gegen die Strömung paddeln bringt nichts, es raubt nur Energie und Kraft. Fürs Leben heißt das:
Nimm Dir Zeit und gönne Dir Ruhe bevor Du Dich in ein neues Projekt, eine neue Liebe was auch immer stürzt. Analysiere die Situation, das Neue. Erst wenn Du genug weißt kannst Du Dich mit voller Kraft reinstürzen! Es ist sehr wichtig genügend Informationen zu haben bevor an sich an etwas Neues heranwagt.
3.) Vergleiche Dich nie mit anderen sondern versuche von den Erfahrenen zu lernen!
Vergleiche mit anderen Surfern ziehen nur runter. Irgendwann dominieren die negativen Gedanken und gar nichts mehr geht. Klar, es gibt immer viele die besser sind, einen schöneren Stil haben, mehr Wellen ergattern. Na und? Ich denke hier ist es ganz klar: Vergleiche machen unzufrieden, sind vollkommen sinnlos und einfach aus dem Leben zu streichen. Sie bringen nichts Sinnvolles hervor. Am Besten Du versuchst von den Menschen zu lernen die Dir imponieren, die Du bewunderst oder vielleicht sogar beneidest. Was kannst Du Dir von ihnen abschauen? Was könntest Du ausprobieren um Dich weiterzuentwickeln, in dem besser zu werden was Du machst?
4.) Stelle Dich Deiner Angst!
Überwinde Deine Ängste! Wenn ein hoher Wellengang ist dann sind die Ängste nicht weit. Und Angst ist bis zu einem gewissen Punkt ja auch gut. Aber sie kann auch lähmen und dazu führen dass wir nicht ins Tun kommen. Oder am Surfspot sind und nie versuchen eine Welle zu surfen. Wichtig ist diese Angst ein paar mal zu überwinden, denn dann sehe ich: ok es hat mich grad ordentlich durchgewaschen, aber so schlimm wars eigentlich nicht. Und schon traue ich mich auf die nächste Welle. Und die nächste und nächste…oder vielleicht sogar wow, die Welle war groß aber ich hab sie bekommen und es hat schlimmer ausgeschaut als es war!
So kommst Du mit kleinen aber bestimmten Schritten Deinen Träumen und Zielen näher. Jeden Tag. Mit jeder Überwindung. Ich habe mir mal einen Monat jeden Tag vorgenommen etwas zu tun das mir Angst macht. Beispielsweise mit jemanden ein Gespräch beginnen auch wenn ich schüchtern war, oder eine Yoga Übung ausprobieren, was auch immer. Wir müssen keine Heldentaten vollbringen, aber wir können uns in kleinen Portionen dosiert immer weiterentwickeln!
5.) Bleib in Deiner Mitte!
Wenn man eine Welle anpaddelt sollte man möglichst konzentriert sein, sich am richtigen Punkt befinden und Ruhe bewahren. In seiner Mitte bleiben ist das um und auf. Mit Konzentration, einer gewissen Gelassenheit und Körperspannung steigt die Chance auf eine Welle. Unruhiges hin und her wackeln, gestresstes paddeln oder Unsicherheiten führen meist zu einem verpfuschten Start. Also, warten, bis die richtige gute Welle daherkommt, und dann: mit voller Konzentration Kraft und Vertrauen lospaddeln und alle Zweifel beiseite lassen, einfach nur die Welle surfen! Und genau so soll es auch im Leben sein! Wichtig ist es die richtigen Chancen zu erkennen und alle Energie dafür aufwenden sie auch zu nutzen! Und nicht zweifeln.
6.) TU die Dinge die DIR wichtig sind!
Surfen lernt man nur in dem man es tut! Es ist natürlich überaus wichtig die Theorie zu beherrschen und die Situationen zu analysieren bevor man loslegt. Aber dann gilt wirklich: Surfen lernt man indem man surft. Und zwar regelmäßig und am besten so oft wie es nur geht. Rein ins Wasser und ich kann Dir nur sagen: Es wascht Dich so oft durch und immer und immer wieder. Und man fällt und fällt. Und irgendwann hat gibt es ein wunderbares Erfolgserlebnis und man ist wieder bereit dafür immer und immer wieder zu fallen. Und fürs Leben? Dinge erreicht man nur indem man sie tut. Umsetzt. Ausprobiert. Hinfällt. Weitermacht. Immer und immer wieder. Du kannst noch so viele Bücher lesen, Dir vorstellen wie Du etwas machst, visualisieren! Aber der Erfolg kommt durchs TUN!
Ich kann Dir nur wünschen, dass Du die Dinge die DIR im Leben wichtig sind auch in Angriff nimmst und Dich von Misserfolgen nicht aus der Ruhe bringen läßt!
Ich freu mich dass Du da bist
Mut tut gut!
Deine Patrizia